Die Westfälischen Nachrichten schrieb am Samstag, 19. Mai 2001:

Initiative hat sich gegründet

Auf dem Pferd durch Wälder und Wiesen reiten, entspannen und dabei die schöne Landschaft des Münsterlandes entdecken Davon träumen viele Menschen.

Doch trotz der hohen Zahl von Pferden in Altenberge - es gibt rund 1000 Tiere - sind die Möglichkeiten zum Ausreiten begrenzt: Wegen der Gefahr durch Autos und der mangelnden Sicherheit für Anfänger endet der Traum von Freiheit auf dem , Rücken der treuen Vierbeiner meistens in der Reithalle. Da von gibt es im Ort mittlerweile sieben. Der Bau eines Reitwegs rund um das Dorf ist das Ziel einer Interessengemeinschaft, die sich im Dezember zusammengefunden hat. Unter dem programmatischen Namen "Wegbereiter" haben sich Bürger aus den verschiedensten Bereichen zusammengetan, die das gemeinsame Ziel unterstützen. Anke Landskron beispielsweise ist Reittherapeutin auf dem "Lindenhof". Sie möchte gerne mit Kindern im Freien arbeiten, lange Ausritte machen ohne Angst vor Verkehrsunfällen. Auch Roman von Janta-Lipinski von der Initiative "Gemeinsam leben - gemeinsam lernen" setzt sich für das Projekt ein: "Für behinderte Kinder und Erwachsene bietet ein Reitweg die Möglichkeit, die Natur auf gesunden Beinen
zu entdecken." Als Vater ist es ihm besonders wichtig, dass auf einem rege genutzten Weg schnell Hilfe geholt werden kann, falls doch einmal etwas passiert. Viele in der Initiative sehen auch neben dem sportlichen und sozialen auch den finanziellen Nutzen, den ein professionell vermarkteter Pferde-Weg für den Ort haben kann: Außer den örtlichen Reitvereinen und Pferdehöfen, bei denen die Nachfrage seit Jahren groß ist, sind auch Gastronomen und Hoteliers an dem Projekt interessiert. "Die vielen Menschen, die gerne reiten möchten, ohne gleich einem Verein beizutreten, bieten ein enormes wirtschaftliches Potenzial", weiß Andreas Trappe vom Gestüt Lindenhof. In Bayern oder im Sauerland lockt das Angebot Reiturlaub schon lange Gäste an.
Da liegt es für die örtlichen Hotels und Gaststätten nahe, die Anziehungskraft einer solchen Freizeitmöglichkeit für sich zu nutzen. Zumal ein ähnliches Angebot in der Umgebung noch nicht vorhanden ist. Auf einem gut beschilderten Weg, da sind sich alle Mitglieder einig, ließen sich viele touristisch interessante Seiten von Altenberge vorteilhaft darstellen, sei es der Rösteberg mit seinen Geschichten, landschaftstypische Ecken der Bauernschaften oder Kapellen. Und auch Landwirte haben sich schon gemeldet, die sich mit Pferdepensionen oder Übernachtungsmöglichkeiten für Gäste ein zweites Standbein aufbauen möchten. Diejenigen, die sich hoch zu Ross weniger wohl fühlen, könnten den Weg mit der Kutsche befahren, der Kutschenclub Hansell unterstützt die Initiative ebenfalls. Langfristig könnte man ein Wegenetz errichten, wenn es nach den "Wegbereitern" geht. Der Kreis Coesfeld plant bereits Langstreckenreitwege im ganzen Kreisgebiet. Und auch der Kreis Steinfurt, mit dem die Gruppe eng zusammenarbeitet, ist schon mit Planungen für ein entsprechendes Projekt an die Gemeinde herangetreten. Wichtig ist es der Interessengemeinschaft, dass ihr Ansinnen von allen Beteiligten mitgetragen wird. Wenn bei der Ausarbeitung einer Wegstrecke und bei der Finanzierung nicht alle an einem Strang ziehen, dann könnte der Weg zum Reitweg sehr holprig werden. Zu einem Treffen am 31. Mai sind Vertreter von Gemeinde, LOV, den Parteien und dem Kreis eingeladen, gemeinsam mit den "Wegbereitern" über die Aktion zu sprechen. Doch die "Wegbereiter" sind sich sicher, das gemeinsam Lösungen gefunden werden. Denn, wie Roman von Janta-Lipinski mit Blick auf die bunte Zusammensetzung der Interessengruppe bemerkt: "Es ist für jeden was drin."

 

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